

Christian Perdok
Dipl.-Ing.
Telefon
+49 (0) 151 290 20 881
E-Mail-Adresse
Über mich
Messtechnik, technische Softwareentwicklung und Prüfstandstechnik – das ist mein Fachgebiet. Mit langjähriger Erfahrung und echter Begeisterung unterstütze ich Sie dabei, die besten Lösungen für Ihre Herausforderungen im Bereich der Prüf- und Automatisierungssysteme zu finden.
Nach meinem Elektrotechnik-Studium bin ich direkt in die Customer Solutions Abteilung eines führenden Messtechnik-Herstellers gewechselt – weil ich nicht nur arbeiten, sondern wirklich etwas lernen wollte. Und genau das habe ich getan. Über viele Jahre hinweg habe ich spannende Projekte in der physikalischen Messtechnik, technischen Softwareentwicklung und Prüfstandstechnik geleitet – und bin bewusst geblieben, weil es für mich schlicht der beste Job der Welt war.
Ich übernahm die Abteilungsleitung, koordinierte Projekte und führte das Team. Besonders wichtig war mir dabei, nicht nur den Überblick zu behalten, sondern auch als Mentor für die jungen Wilden zu fungieren – denn Wissen teilt man am besten direkt und praxisnah.
Nach all dieser Erfahrung war es für mich der logische Schritt, mein Wissen und meine Leidenschaft für die Prüf- und Automatisierungstechnik direkt und auf eigene Faust anzubieten. So kann ich Ihnen noch individueller und flexibler zur Seite stehen – ohne Umwege, mit maßgeschneiderten Lösungen, die perfekt zu Ihrem Projekt passen.
Und wenn ich nicht gerade in der Welt der Messtechnik unterwegs bin, dann finden Sie mich auf dem Rennrad – immer auf der Suche nach der nächsten Kopfsteinpflaster-Passage.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihr nächstes Projekt angehen!

Beispielprojekte - Lösungen in Aktion
In zahlreichen Projekten habe ich Prüfstände für unterschiedlichste Branchen bearbeitet und federführend geleitet. Mein Erfahrungsschatz umfasst Projekte in den Bereichen E-Mobility, Automotive (inkl. zahlreicher Fahrzeugkomponenten), Reifen- und Räderprüfung, Windenergie, Bahn sowie Landmaschinen und deren Bauteile.
Für die folgenden und viele weitere Themengebiete kann ich direkt Lösungs-Konzepte anbieten.
Ihr Themengebiet ist nicht dabei oder Sie möchten mehr über eines der Beispiele erfahren? Kein Problem – sprechen Sie mich einfach an!
Prüfstände mit Temperatur- und Klimakammern
Umweltsimulationen sind ein wichtiger Bestandteil moderner Prüfstände. Temperaturen von -40 °C bis +180 °C sowie die Regelung der Luftfeuchtigkeit gehören mittlerweile zum Standard. Eine besondere Herausforderung stellt die Betauung dar, da Temperaturprofile den Taupunkt wiederholt durchlaufen. Mit gezielten Maßnahmen wie Lufttrocknung oder optimierter Klimaführung lassen sich Feuchteprobleme zuverlässig minimieren.
Auch die Integration von Antriebskomponenten und Elektronik erfordert durchdachte Lösungen, da viele Bauteile extremen Temperaturen nicht direkt standhalten. Bewegliche Elemente wie rotierende Wellen oder Linearbewegungen müssen dabei zuverlässig durch die Kammerwand geführt werden, ohne dass Temperatur oder Feuchte unkontrolliert entweichen. Dank meiner Erfahrung und bewährter Lösungen – von Faltenbalg-Abdichtungen über Sperrluftsysteme bis hin zu Stützlagereinheiten – können Standard-Kammern gezielt angepasst oder komplett neue Klimakammern entwickelt werden, bis hin zu befahrbaren Großkammern.
Durch meine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern lassen sich Projekte effizient umsetzen – von der ersten Idee bis zur fertigen Lösung.

Getriebe-Prüfstände

Ob handgroßes Getriebe oder riesige Antriebseinheit für Windkraftanlagen – die Herausforderungen bleiben ähnlich. In Getrieben greifen Zahnräder ineinander, um Drehmoment und Drehzahl zu übertragen. Dabei gibt es unterschiedliche Bauarten wie Stirnrad-, Planeten- oder Kegelradgetriebe, die jeweils eigene Anforderungen an Belastung, Effizienz und Geräuschverhalten stellen.
Besonders anspruchsvoll sind Richtungswechsel, bei denen die Zahnflanken kurzzeitig den Kontakt verlieren und ein sogenanntes Getriebelos durchlaufen wird. Um dennoch eine stabile Lastregelung zu gewährleisten, setze ich spezielle Algorithmen ein, die diesen Effekt ausgleichen.
Der Prüfstandsaufbau folgt einem bewährten Prinzip: Eine Antriebsmaschine auf der einen, eine Lastmaschine auf der anderen Seite. Durch intelligente Softwarelösungen lassen sich meine Prüfstände flexibel an verschiedene Getriebetypen anpassen – bis hin zum 4-Quadranten-Betrieb, bei dem Last- und Antriebsmaschine variabel ihre Rollen tauschen können. So ist eine durchgängige und realitätsnahe Erprobung in allen Betriebszuständen möglich.
Hochdrehzahl-Prüfstände
Hochdrehzahl-Prüfstände sind ein spezialisiertes Thema, das höchste Anforderungen an Konstruktion und Komponenten stellt. Entscheidend sind eine hochgenaue Fertigung, ein Rundlauf im Mikrometer-Bereich sowie eine sehr gute Wuchtung, um Schwingungen und Belastungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Neben stabilen Untergestellen mit dämpfenden Eigenschaften können auch Sonderlösungen erforderlich sein, etwa automatisierte Wuchtsysteme direkt in der Motorwelle, um eine dauerhaft ruhige und effiziente Rotation sicherzustellen.
Mit meinem Partner GTW – Dr. Gebert Technologie und Wälzlager GmbH habe ich den idealen Spezialisten an der Seite, um Hochdrehzahl-Prüfstände optimal auszulegen und umzusetzen. GTW liefert dabei sowohl die passenden Motoreinheiten als auch Stützlager für eine präzise und zuverlässige Lagerung. Dadurch werden Drehzahlen bis 30.000 U/min, beispielsweise als Lasteinheit zur Prüfung von Traktionsmotoren, ebenso möglich wie Drehzahlen bis 100.000 U/min für kleine, hochdrehende Bauteile.

Kraft- und Drehmoment-Regelungen

Kraft- und Drehmomentregelungen sind in Prüfständen weit verbreitet, sei es zur Simulation von Gegenkräften oder als Lastmaschine in drehenden Prozessen wie der Motorprüfung. Dabei treten zahlreiche Herausforderungen auf, die bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden müssen.
Das dynamische Verhalten der Regelstrecke ist oft anspruchsvoll, insbesondere bei direkter Kopplung von Prüfling und Lastsystem. Phänomene wie der Slip-Stick-Effekt oder Resonanzschwingungen beeinflussen das Regelverhalten und erfordern gezielte Maßnahmen. Auch die mechanische Struktur des Prüfstands spielt eine wichtige Rolle. Die Wahl zwischen harter oder gedämpfter Kopplung sowie ein schwingungsarmer, steifer Unterbau mit geeigneten Dämpfungseigenschaften sind entscheidend für ein stabiles System.
Moderne Regelalgorithmen, darunter adaptive Verfahren und Vorsteuerungskonzepte, verbessern die Dynamik und Stabilität der Regelung. Sie ermöglichen realitätsnahe Prüfbedingungen und steigern die Effizienz sowie die Sicherheit des Systems.
Traktionsmotoren
Traktionsmotoren müssen unter realistischen Bedingungen getestet werden – sei es in der Entwicklung oder im Dauerlaufbetrieb. Dafür stehen erprobte Lösungen zur Verfügung, die Prüfstände flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen.
Eine separate Lastmaschine ermöglicht es, dynamische Fahrprofile realitätsnah nachzubilden. Alternativ können zwei Prüflinge im Back-to-Back-Betrieb (B2B) getestet werden. Dabei übernimmt ein Prüfling die Rolle der Antriebsmaschine, während der andere als Lastmaschine fungiert. Im 4Q-Betrieb lassen sich diese Rollen durch das Prüfprogramm während des Testablaufs umkehren, sodass beide Maschinen in beiden Betriebszuständen getestet werden können.
Bei der Integration einer Temperaturkammer muss der hohe Energieeintrag des Motors unter Last berücksichtigt werden. Angepasste Lösungen sorgen für eine gezielte Umströmung und eine gleichmäßige Temperaturverteilung, um stabile Prüfbedingungen zu gewährleisten.
Für die elektrische Ansteuerung können originale Fahrzeug-Inverter oder spezielle Prüfstands-Umrichter eingesetzt werden. Zudem lassen sich Kombi-Geräte aus Batteriesimulation und Umrichter integrieren. Durch gekoppelte Gleichspannungs-Zwischenkreise muss nur die Verlustleistung von außen eingespeist werden, wodurch der Prüfstand effizienter arbeitet.
Mechanische Herausforderungen wie die sichere Übertragung hoher Drehmomente und Drehzahlen wurden bereits vielfach gelöst – mit massiven Unterbauten, stabilen Wellen-Kupplungen und individuell angepassten Konzepten. Ergänzend lassen sich Konditioniermodule für die Kühlung von Motor und Inverter mit Glykol oder Öl integrieren.
Für die softwareseitige Motoranalyse steht ein erfahrener Partner zur Verfügung, der auf die Prüfung elektrischer Maschinen spezialisiert ist. So entstehen durchdachte und erprobte Lösungen, die Prüfstände leistungsfähig, zuverlässig und anwendungsorientiert machen.

Rotorlagegeber für Traktionsmotoren

Rotorlagegeber sind essenzielle Sensoren in modernen Elektromotoren. Sie erfassen die genaue Position des Rotors relativ zum Stator und ermöglichen eine optimale Steuerung der Leistungselektronik. Nur wenn die Rotorlage exakt bestimmt wird, kann die Motorregelung gut bewerkstelligt werden.
Ein Rotorlagegeber besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem sogenannten Target, also dem Rotor, und dem Sensor, dem Stator. Zwischen ihnen liegt ein Luftspalt, durch den mithilfe von Induktion oder anderen elektronischen Verfahren ein Sensorsignal wie SinCos erzeugt wird. Fertigungstoleranzen können dabei verschiedene Fehler verursachen. Exzentrizität oder Schräglauf des Rotors, Abstandsänderungen zwischen Target und Sensor in alle Raumrichtungen oder eine Verdrehung des Sensors – Nicken, Gieren oder Rollen – können das Messergebnis beeinflussen.
Zusätzlich sind Rotorlagegeber extremen Bedingungen ausgesetzt. Sie müssen sowohl bei eisigen -40°C beim Kaltstart als auch bei bis zu 160°C (Abstrahl-Temperatur der Welle) unter Volllast zuverlässig funktionieren. Gleichzeitig müssen sie enormen Drehzahlen von bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute standhalten.
Für all diese Herausforderungen biete ich individuelle Prüfstandslösungen – von umfassenden Entwicklungsprüfständen zur detaillierten Analyse möglicher Fehlerbilder bis hin zu Dauerlauftests mit Temperaturkammer und der Möglichkeit, mehrere Prüflinge gleichzeitig zu testen. Mit meiner Erfahrung lassen sich zuverlässige Prüfverfahren für jede Anforderung entwickeln.
Getriebe für Windkraftanlagen
Die Getriebeprüfung für Windkraftanlagen dient dazu, die Belastbarkeit und Funktionsfähigkeit der Getriebe langfristig zu bewerten. Besonders bei der Ausrichtung des Turms in die Windrichtung müssen die Komponenten hohen Anforderungen standhalten. Im Prüfstand werden zwei Getriebe auf gegenüberliegenden Seiten eines zentralen Zwischenrads getestet, das ihre Bewegung mechanisch koppelt.
Zur Analyse des dynamischen Verhaltens wird ein mathematisches Ersatzmodell erstellt, das die gesamte Regelstrecke abbildet. Das System entspricht physikalisch einer Feder mit zwei Massen: Die Rotoren der Prüfstandsmotoren stellen die bewegten Massen dar, während die elastischen Eigenschaften der Getriebe die Federkonstante bestimmen. Die Steifigkeit der Getriebe beeinflusst somit direkt das Schwingungsverhalten des Systems.
Ein zentraler Aspekt der Prüfung ist der Richtungswechsel der Last, bei dem durch den Zahnflankenwechsel kurzzeitig ein getriebeloser Bereich entsteht. Der gesamte Prüfablauf ist über Excel vorgebbar, und der Prüfstand arbeitet im Vier-Quadranten-Betrieb. Dadurch kann eines der Getriebe als Antrieb fungieren, während das andere die Last simuliert – und umgekehrt. So lassen sich unterschiedliche Betriebsbedingungen realistisch nachbilden und bewerten.

Ventil-Prüfungen

Die Qualität und Langlebigkeit von Ventilen hängen maßgeblich von umfassenden Tests unter realistischen Bedingungen ab. Ich biete die Planung und den Aufbau von Prüfzentren oder einzelnen Prüfständen an, die auf spezifische Anforderungen zugeschnitten sind.
Zur Bewertung der chemischen, thermischen, mechanischen und klimatischen Belastbarkeit kommen verschiedene Testeinrichtungen wie Simulations- und Klimakammern, Öfen sowie Strömungsprüfstrecken zum Einsatz. Strömungstechnische Prüfungen ermöglichen detaillierte Analysen unterschiedlicher Medien – darunter Dampf, Wasser, Luft sowie feststoffbeladene Flüssigkeiten.
Prüfstrecken für strömungstechnische und akustische Untersuchungen bieten die Möglichkeit, Funktionsprüfungen, Gerätekalibrierungen und Simulationen von Anlagenzuständen für Ventile bis zu einer Nennweite von DN 500, optional bis DN 1000, durchzuführen. Ergänzend können Kennlinienmessungen zur Strömungscharakteristik sowie akustische Prüfungen, beispielsweise über Körperschallmessungen, erfolgen.
Von der Konzeption bis zur Umsetzung entwickle ich maßgeschneiderte Lösungen für Prüfzentren und Prüfstände, abgestimmt auf individuelle Anforderungen und branchenspezifische Standards.
Verwindeprüfung Schienenfahrzeuge
Die Verwindeprüfung von Schienenfahrzeugen ist ein entscheidender Test, um die Sicherheit und Fahrstabilität des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten zu gewährleisten. Beim Befahren von Kurven kommt es aufgrund der Gleisüberhöhung dazu, dass das äußere Gleis höher liegt als das innere Gleis. Diese Maßnahme dient dazu, die Zentrifugalkraft auszugleichen, die auf den Zug wirkt. Dabei kommt es zu einer Verwindung des Fahrzeugs, und die gesamte Konstruktion, einschließlich des Rahmens, der Drehgestelle und der Lagerungen, muss in der Lage sein, diese Verwindung auszugleichen, um das Fahrzeuggewicht gleichmäßig auf alle Räder zu verteilen.
Ist die Fahrzeugkonstruktion zu steif, könnte die Last nicht korrekt verteilt werden. In diesem Fall könnten einzelne Räder zu wenig belastet werden oder den Kontakt zur Schiene verlieren, was die Fahrsicherheit gefährden würde. Im schlimmsten Fall könnte dies zu einer Entgleisung führen. Daher muss die Konstruktion des Fahrzeugs so ausgelegt sein, dass sie die Verwindung ausgleicht und eine gleichmäßige Gewichtsverteilung gewährleistet.
Die Verwindeprüfung wird unter Verwendung eines speziell vorgegebenen Prüfablaufs durchgeführt, bei dem jedes Rad über ein Hubelement einzeln angehoben werden kann. Dabei werden die Radaufstandskräfte gemessen und mit den festgelegten Grenzwerten verglichen. Der Prüfstand lässt sich flexibel an unterschiedliche Fahrzeugtypen und Radstand-Abstände anpassen, um sicherzustellen, dass die Prüfung unter realistischen Bedingungen erfolgt und die Sicherheit des Fahrzeugs jederzeit gewährleistet bleibt.

Revisionsprüfung Für Traktions- und Laufdrehgestelle

Die Drehgestelle von Schienenfahrzeugen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Traktionsdrehgestelle mit Elektromotor, Getriebe und Radsatz sowie Laufdrehgestelle ohne eigenen Antrieb, die häufig mit Bremseinheiten ausgestattet sind. Beide unterliegen strengen Wartungs- und Prüfvorgaben, um einen zuverlässigen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.
In festgelegten Intervallen müssen die Drehgestelle einer umfassenden Revision unterzogen werden. Dabei werden die einzelnen Komponenten teilweise vollständig zerlegt, Verschleißteile ausgetauscht und Schmierstoffe erneuert. Nach der Wiederzusammenführung erfolgt eine detaillierte Prüfung aller Bauteile auf dem Prüfstand, bevor sie wieder in den Zug eingebaut werden.
Zum Prüfprozess gehören unter anderem Stückprüfungen der Motoren mit Nennspannungen bis 2500 V, Einzelprüfungen der Getriebe sowie Tests kompletter Antriebseinheiten, bestehend aus Motor, Getriebe und Radsatz. Standardisierte Verfahren wie Wicklungswiderstandsmessungen, Isolations- und Hochspannungsprüfungen sind dabei ebenso integriert wie spezielle Methoden zur Körperschallmessung an den Getrieben.
Für die Prüfung der Komponenten von Laufdrehgestellen wird ein Prüfstands-Antrieb genutzt, um die gewünschten Drehzahlen unter realistischen Bedingungen zu simulieren.
Ich biete hierfür maßgeschneiderte Komplettlösungen, bestehend aus Maschinenbett, mechanischen Aufnahmen für die Komponenten, Leistungsschrank mit Frequenzumrichter, Sinusfilter, Transformator, Messtechnik und weiterer benötigter Peripherie.
Starter & Generatoren
Starter und Generatoren sind in klassischen Verbrennungsmotoren unverzichtbar, da sie für das Laden der Starter-Batterie und die Bordnetzversorgung verantwortlich sind. Diese Komponenten erreichen hohe Drehzahlen von bis zu 20.000 U/min, um ihre Funktion sicherzustellen. Dabei tragen sie erheblich zum Fahrgeräusch bei, insbesondere zu den hochfrequenten Anteilen, die während des Betriebs entstehen.
Die Untersuchung des Geräuschverhaltens erfolgt in Abhängigkeit von Drehzahl und Last. Auf dem Prüfstand wird dies durch den Einsatz einer elektronischen Last und eines Hochdrehzahl-Antriebs über Riemen realisiert. Dieser Prüfstand ermöglicht eine realistische Simulation der Betriebsbedingungen. Zur Messung der Geräuschemissionen wird der Schalldruckpegel mithilfe einer Spinne mit 20 Mikrofonen erfasst. Die Mikrofone sind nach Norm angeordnet und drehbar, um die Geräusche aus verschiedenen Richtungen zu messen.
Die Auswertung erfolgt durch Ordnungsdiagramme und Schallanalysen, die es ermöglichen, die Geräuschcharakteristik zu analysieren und gezielt zu optimieren. So können störende Geräusche identifiziert und durch geeignete Maßnahmen reduziert werden, was den Komfort im Fahrzeug erhöht und zur Einhaltung gesetzlicher Geräuschvorgaben beiträgt.

Fensterheber- & Schiebedachmotoren

Die Prüfung von Schiebedachmotoren ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sie unter extremen Temperaturen und wechselnden Betriebsbedingungen zuverlässig funktionieren. Diese Motoren müssen sowohl sehr niedrige Temperaturen von bis zu -40°C, wie sie im tiefsten Winter auftreten können, als auch hohe Temperaturen von über 100°C, wenn die Sonne auf das Fahrzeugdach scheint, aushalten.
Das aufzubringende Drehmoment des Motors variiert je nach Anwendung, sei es bei Fensterhebern oder Schiebedächern. Der Widerstand, der vom Motor überwunden werden muss, hängt vom Weg des Fensters oder Schiebedachs ab und steigt besonders in den letzten Teilabschnitten, kurz bevor das Fenster oder das Schiebedach geschlossen wird, stark an. Daher ist es bei der Prüfung wichtig, das Temperaturprofil von -40°C bis 120°C zu simulieren und den wegabhängigen Widerstand des Fensters oder Schiebedachs gemäß einer gemessenen Kennlinie im Prüfstand vorzugeben, da dieser direkt proportional zum benötigten Drehmoment ist.
Um den realen Betrieb nachzubilden, wird auf dem Prüfstand auch die CAN- und LIN-Kommunikation des Fahrzeugs emuliert, um dem Motor die entsprechenden Fahrbefehle zu senden. Zusätzlich werden die Motorströme gemessen, um die Leistung des Motors unter verschiedenen Bedingungen zu überwachen.
Die gesamte Prüfung findet in einer Temperaturkammer statt, die mit Mechanik und einer Belastungseinheit ausgestattet ist, die Bremsen und eine Wegmesseinheit umfasst. Dadurch wird sichergestellt, dass der Prüfstand unter realistischen Bedingungen arbeitet, als ob der Motor direkt im Fahrzeug verbaut wäre. Dieser sogenannte HIL-Prüfstand (Hardware-in-the-Loop) ermöglicht eine sehr genaue Simulation der tatsächlichen Fahrzeugumgebung und sorgt dafür, dass der Schiebedachmotor alle Anforderungen an Leistung und Zuverlässigkeit erfüllt.
Schaltgetriebe
Beim Schalten eines Getriebes sorgen Synchronringe dafür, dass die Drehzahlen der Getriebewellen und Zahnräder angeglichen werden. Dieser Vorgang erfordert eine bestimmte Kraft, die über den Schalthebel aufgebracht wird. Um eine zuverlässige, sichere und komfortable Schaltfunktion zu gewährleisten, ist die Messung dieser Schaltkraft ein wichtiger Bestandteil der Getriebeprüfung.
Durch die Schaltkraftprüfung werden die erforderlichen Kräfte erfasst, indem ein Linearantrieb mit Adapter-Aufnahme für die Schaltmuffe und eine integrierte Kraftmess-Einrichtung zum Einsatz kommen. Über eine Bediensoftware kann der Prüfablauf definiert werden, sodass das Durchschalten der Gänge bei unterschiedlichen Drehzahlen realitätsnah nachgestellt wird. Anschließend erfolgt der Abgleich der erfassten Werte mit vorgegebenen Grenzwerten. Die Ergebnisse werden in einem Report mit Schaltkraft-Diagrammen dargestellt, um eine detaillierte Auswertung der Messergebnisse zu ermöglichen.
So wird gewährleistet, dass Getriebe ein reibungsloses und zuverlässiges Schaltverhalten bieten.

Lenksysteme

Die elektrische Hinterradlenkung wird vor allem in Fahrzeugen der Oberklasse und Sportwagen eingesetzt. Sie sorgt für eine verbesserte Wendigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und steigert gleichzeitig die Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Um sicherzustellen, dass das System unter realen Bedingungen einwandfrei funktioniert, ist eine detaillierte Prüfung erforderlich.
Mit einem speziell entwickelten Prüfstand wird die elektrische Hinterradlenkung auf ihre Funktionalität, Geräuschentwicklung und Vibrationen getestet. In Fahrzeugen der Oberklasse und Sportwagen spielt der Fahrkomfort eine zentrale Rolle – deshalb wird das Geräusch- und Vibrationsverhalten genau überprüft, um störende Geräusche oder Vibrationen im Fahrzeug zu vermeiden.
Ein wesentlicher Bestandteil des Prüfstandes ist die Restbussimulation via CAN, die erforderlich ist, um die Motoren im Lenksystem korrekt anzusprechen und die Kommunikation zwischen den Systemkomponenten realistisch abzubilden. Eine Gegenkraftanlage auf der linken und rechten Seite simuliert die realen Kräfte, die beim Lenken auf das System wirken. Der Anwender kann ein individuelles Gegenkraftprofil festlegen, das an die spezifischen Anforderungen des Fahrzeugs angepasst ist.
Zusätzlich wird der Körperschall des Systems erfasst und über Ordnungdiagramme ausgewertet. Diese akustische Analyse hilft dabei, die Ursachen von störenden Geräuschen in den Getrieben zu lokalisieren, sodass mögliche Probleme frühzeitig identifiziert und behoben werden können. Auf diese Weise wird die Hinterradlenkung auch unter höchster Belastung ruhig und zuverlässig betrieben.
Verbrennungsmotoren
Prüfstände für Verbrennungsmotoren sind auch weiterhin weit verbreitet, obwohl die Elektromobilität immer mehr an Bedeutung gewinnt. Besonders im Motorsport spielen sie nach wie vor eine zentrale Rolle. Ich habe umfassende Erfahrungen in der Konditionierung verschiedener Medien gesammelt, die für einen funktionierenden Prüfstand erforderlich sind. Dazu gehören die Konditionierung von Motoröl, Kühlflüssigkeit, Ladeluft und Verbrennungsluft. Bei all diesen Prozessen geht es darum, Temperatur und Druck der unterschiedlichen Medien genau zu regeln, um den Motor unter realen Bedingungen zu testen.
Dieses Fachwissen wird aktuell auch für Prüfstände im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen benötigt. Zusammen mit meinem Partner Parr Engineering biete ich diese Expertise für die Entwicklung und Optimierung von Prüfständen in diesen zukunftsweisenden Technologien an.

Reifen

Ob Verbrenner, Elektromotor, Brennstoffzelle oder Wasserstoff – jedes Fahrzeug braucht Reifen. Sie beeinflussen Sicherheit, Effizienz und Komfort und sind für einen Großteil des Fahrgeräuschs verantwortlich. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen gewinnt die Optimierung der Abrollgeräusche noch mehr an Bedeutung.
Durch zahlreiche Projekte mit Reifen-Prüfzentren und Automobilherstellern verfüge ich über umfassende Erfahrung in der Reifenprüfung. Ich biete Lösungen für unterschiedlichste Tests, darunter Rollenprüfstände mit Radlastregelung sowie einstellbarem Lenk- und Sturzwinkel. Diese ermöglichen sowohl Dauerlauftests bis zum Versagen des Reifens als auch High-Speed-Uniformity-Tests (HSU) zur Untersuchung des Schwingverhaltens bei hohen Geschwindigkeiten mit entsprechenden Ordnungsanalysen.
Zusätzlich stehen spezialisierte Prüfstände zur Verfügung, etwa zur Erfassung der Reifenverformung unter variabler Drehzahl mit einem Fliehkraftkontur-Prüfstand, zur Analyse der Energieeffizienz mit einem Rollwiderstands-Prüfstand oder zur Bestimmung der Federkennlinien des Reifens.
Mit maßgeschneiderten Prüfkonzepten lassen sich realitätsnahe Belastungen simulieren, um zuverlässige Aussagen über das Verhalten und die Langlebigkeit von Reifen zu treffen.
Räder & Felgen
Die Felgen eines Motorrads sind hohen Belastungen ausgesetzt, besonders beim Anbremsen. Die Krafteinleitung erfolgt über die Bremsscheibenaufnahme, die die auftretenden Kräfte direkt auf die Felge überträgt. Um die Materialermüdung unter realistischen Bedingungen zu testen, wird die Felge einer Dauerbelastung ausgesetzt.
Für diese Prüfung wird ein sinusförmiges Drehmoment an der Bremsscheibenaufnahme eingeleitet, mit einer Wechsel-Frequenz von bis zu 10 Hz und einer Amplitude von 2500 N. Eine ausgeklügelte Mechanik mit zwei Servos sorgt dafür, dass die Kraft über den entsprechenden Hebelarm in die Felge eingeleitet wird. Ein Regelkreis gewährleistet dabei, dass die Krafteinleitung einen sinusförmigen Verlauf aufweist, während ein weiterer Regelkreis die Radialkraft konstant auf Null hält.
Die Dauerbelastung läuft so lange, bis entweder die vorgegebene Anzahl an Lastwechseln erreicht ist oder die Felge versagt. Mit dieser Prüfung können Hersteller den erforderlichen Nachweis für die Haltbarkeit des Felgenmaterials erbringen und sicherstellen, dass die Felgen auch unter extremen Bedingungen zuverlässig bleiben.

Hydraulischer Prüfstand für Kettenfahrzeug-Schwingen

Kettenfahrzeuge sind auf stabile und robuste Fahrwerksysteme angewiesen, die auch unter extremen Bedingungen eine hohe Mobilität ermöglichen. Ein zentraler Bestandteil dieser Systeme sind die Schwingarme, die in Verbindung mit Lamellendämpfern die Bewegungen des Fahrzeugs kontrollieren und die auftretenden Belastungen abfedern.
Der Schwingenprüfstand wird genutzt, um sowohl neu gefertigte als auch instandgesetzte Schwingen zu überprüfen. Über einen hydraulischen Zylinder werden die Schwingarme nach vorgegebenen Weg-Zeit-Profilen bewegt, die die realen Fahrbedingungen simulieren. So können sowohl die Beschleunigung als auch die Verfahrgeschwindigkeit des Schwingarms exakt nachgebildet werden. Während der Prüfung wird die benötigte Kraft zur Bewegung des Schwingarms ermittelt und in einem Weg-Kraft-Diagramm dargestellt.
Anhand dieser Daten kann der Bediener den Lamellendämpfer prüfen und bei Bedarf anpassen, um die optimale Fahrwerkseinstellung zu erreichen. Nach der Revision oder Neufertigung des Schwingarms wird sichergestellt, dass das Fahrzeug auch auf schwierigen Terrains zuverlässig bleibt.
Radlader EoL-Prüfung
Die End of Line (EOL)-Prüfung von Radladern stellt sicher, dass jedes Fahrzeug vor der Auslieferung höchsten Qualitätsstandards entspricht. Dabei werden wichtige Prüfungen wie der Bremsentest, Feineinstellungen der Fahrwerkseinstellungen und des Standgases sowie eine Funktionsprüfung aller relevanten Systeme durchgeführt. Auch die Lichtanlage wird auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft.
Nach Abschluss der Prüfungen wird automatisch ein Abschluss-Protokoll erstellt und die Ergebnisse werden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Durch die Anbindung an ein übergeordnetes Leitsystem können die Ergebnisse nahtlos in bestehende Produktionsabläufe integriert werden. Die EOL-Prüfung gewährleistet so, dass der Radlader in einwandfreiem Zustand ausgeliefert wird.
